Liebe Freunde. Ich werde bis Anfang Februar in Casablanca bleiben, in der Marokkanischen Metropole voller Abgase, Kontraste und Menschen. Ich habe mir hier ein Zimmer gemietet und arbeite an Texten, aus denen vielleicht einmal ein Büchlein werden könnte. Unter dem Arbeitstitel „Am Fusse der Festung“ sammle ich die Geschichten von Menschen, die losgezogen sind um in den Hochburgen einer globalisierten Zivilisation ihr Glück zu versuchen. Die Geschichten von Menschen, welche bis an Marokkos Mittelmeerküste gelangt sind, in der Hoffnung, dass Europa von da ja nicht mehr weit sein könne. Die Geschichten von Elend, Leid, Enttäuschung und falschen Versprechungen. Ich protokolliere ihre Erzählungen und ergänze sie mit kleinen Reportagen über ihr Leben in Marokko, im Land am Fusse der Festung Europa. Ich hoffe, damit einen kleinen Beitrag zu Leisten zur Sensibilisierung für die Situation von Menschen, welche die europäischen Nationen mit Frontex, Grenzzäunen, Schengen-Dublin und Seepolizei davon abhalten wollen, ihr Territorium zu betreten. Ich möchte damit für die Freiheit einstehen, für das Recht zu reisen und für die Einsicht, dass sich die Erde nicht besitzen, sondern nur beleben lässt. Aber eigentlich möchte ich vor allem die Geschichten dieser Menschen erzählen, denen ich begegne, und deren Mut, Tapferkeit und Lebenswille ich bewundere.
Da es für viele unmöglich geworden ist (oder mit einem zu grossen Risiko verbunden), nach Europa zu gelangen, sehnen sich viele Menschen, die ich treffe, nur noch danach, nach Hause zurück zu kehren. Dazu fehlen ihnen aber die Mittel. Denn mangels Billigfluglinien kostet die Reise zurück zwischen 400 und 650 Euro. Hinzu kommen Laissez-Passer-Gebühren, da viele unterwegs ihre Papiere verloren haben. Ich werde in der nächsten Zeit einige der Geschichten an Freunde und Bekannte weiterleiten. Und falls sich jemand in der Lage sieht, einen Teil ihrer Rückreise zu finanzieren, würde mich dies sehr freuen. Ich werde die Geschichten nicht online stellen, da sie zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden sollen. Daher bei Interesse bitte E-Mail an basko@riseup.net